Endlich scheinen wir im digitalen Zeitalter angekommen zu sein. Das schafft eine neue Form von Effizienz, Flexibilität, Unabhängigkeit und Geschwindigkeit.

Doch mich bewegt die Frage nach der Reihenfolge der „Ws“. Mir scheint, als fragten wir zuerst: Wie setzen wir es um? Und später erst: Wozu eigentlich? Was zur Folge hätte, dass wir uns den Gesetzmäßigkeiten der digitalen Welt unterzuordnen haben, da wir verpassten, uns zuvor der Frage zu stellen, für welchen höheren Sinn wir sie nutzen wollen. Wie wir uns gesellschaftliches und soziales Miteinander wünschen? Welche Werte wir im Kommunizieren vertreten? Welche Formen des Zusammenkommens uns als Menschen beglücken und guttun? Und erst danach die Antwort folgt, auf die Frage, wie uns die Digitalisierung dabei unterstützen kann.

Mit sich selbst in jedem Lebensbereich im Reinen sein, im Job, wie auf privater Ebene, ist mein Ansatz, wenn ich sage: „Jeder Tag ist Lebenszeit“.

Und so kommt es uns allen wohl ganz gelegen, wenn die Grenzen zwischen Arbeits- und Privat-Welt durch das Phänomen „home-office“ verschwimmen, oder gar aufgelöst werden. Heute arbeiten wir zunehmend virtuell digital, oder zumindest hybrid. Das ist zeitgemäß, schafft Flexibilität und verringert das Ansteckungspotential im Krankheitsfall.

Doch werfen wir einen bewussten Blick auf die andere Seite der home-office-Medaille. Und der verlangt von uns zunehmend Konsequenz und klare Entscheidungen! Also lasst die letzte E-Mail des Tages nicht gedankenlos bis unter eure Bettdecke kriechen. Sondern nehmt das Zuklappen des Laptops als inneres Zeichen, den Job-Modus für den Tag zu beenden, um dem nächsten Lebensbereich eure volle Aufmerksamkeit zu schenken. Sonst sind wir zwar als Hülle anwesend, doch nicht wirklich DA. Der Satz: “Schatz, ich bin jetzt zu Hause!”, freut nicht nur Frau, Mann, Kind und Hund, sondern vor allem unsere eigene Gesundheit.