MACH MAL PAUSE
Das Eine geht, um dem anderen Platz zu machen. Den Hut schwenkend, mit tiefer Verbeugung, senkt das Jahr 2016 sein Haupt. Knickt ein in der Hüfte um sich tiefer zu neigen vor dem was kommen möge.
2016 hat sein Möglichstes gegeben. Von allem war dabei.
Wir stehen im Augenblick. Schauen uns um. Sehen, was gewesen. Erinnern, was getan. Spüren nach, was uns bewegte. Halten wir an dem fest was war, berauben wir uns der Kraft, der Freude, des Raumes für das was da wage am Horizont erscheint. Doch nicht das Morgen ist jetzt von Bedeutung, noch hat das Gestern Wichtigkeit.
Wir biegen in diesen letzten Tagen des Jahres ein in die Straße der Stille. Der Zeit für uns selbst, für unseren Rückzug, für unser ruhiges JA zu dem was uns am Herzen liegt. Es geht um den Moment zwischen zwei Gedanken, um den Augenblick, der dem nachfolgenden Wort seine volle Wirksamkeit schenkt, der gedehnten Sekunde, die dem Klang einer Melodie erst tatsächliche Tiefe verleiht.
Es geht um DIE PAUSE.
Sie verändert alles. Ohne Pause kein Akzent in unserem Reden. Ohne Pause kein Gespür für Laut und Leise. Ohne Pause kein Davor und Danach. Ohne Pause keine Umkehr der Luftströme in unserem Körper.
Um uns selbst zuzuhören und dabei vielleicht zu verstehen, brauchen wir sie, die Pause. Sommerpause, Schulpause, Mittagspause, Beziehungspause, Atempause, Sendepause. Ich lade dich ein, gönne sie dir. Deine ganz eigene Pause zwischen den Jahren. Denn das Eine geht, um später dem anderen Platz zu machen.
Den Hut schwenkend, betrete ich meinen ganz eigenen Raum der PAUSE.