Wie bitte soll das gehen? Was ist das überhaupt? Das Ankommen. Mir scheint jeder Wimpernschlag bereits der längst verflossene Moment zu sein. Sind wir nicht immer schon einen Schritt weiter als uns das Ankommen weiß machen will? Gehen wir gerade. Entfernen wir uns augenblicklich vom Ankommen. Ohne überhaupt angekommen zu sein. Oder wie? Ich mache mich vertraut. Auf neue Weise. Mit polierten Augen. Geputzten Ohren. Und einer Haut, die empfindsam reagiert auf jeden Windhauch der sie streift. Ich bin empfänglich und halte doch Abstand. Komme an in der mir fremden Vertrautheit. Und weiß doch, dass wir alle unterwegs sind. Miteinander und jeder für sich. Diese glitzernden Funken zwischen uns. In diesen seltenen Momenten der sich wechselseitig meinenden Begegnung. Das ist es wohl was ich meine, wenn ich sage: „Ich komme an“. Und wieder einmal ist es Lebenszeit.

Elke Klinger